Nicht immer schaffen es die Gastgeberländer die Olympischen Spiele durch nachhaltige Konzepte langfristig für sich zu nutzen. Ein Olympiaverlierer ist Athen. In der Geburtsstadt der antiken Spiele ist heute kaum noch etwas vom kurzfristigen Olympiaglanz der Sommerspiele 2004 zu entdecken.
Das wichtigste Gebäude der Spiele, das Olympia-Stadion, das bereits 1982 eröffnet wurde, hat der spanische Star-Architekt Santiago Calatrava vor den Spielen aufwändig saniert. Unter anderem erhielt das Stadion eine spektakuläre neue Dachkonstruktion mit filigranen Bögen. Dieser prestigeträchtige Ort wurde in den folgenden Jahren noch vom Fußballverein Olympiakos Piräus genutzt, heute steht er leer und droht zu verfallen.
Die meisten der eigens für die Olympischen Spiele gebauten Sportstätten stehen inzwischen leer. Es fehlt das Geld für ihre Instandhaltung. Mittlerweile sind weder das Aquatic Centre noch die Wildwasseranlage, das Softball-Stadion oder die Beachvolleyball-Arena nutzbar. Anstatt billigere Leichtbauten zu errichten, wurden viele Sportstätten in dauerhaften Beton gegossen. Mit der Folge, dass deren Ruinen heute wie Denkmäler in der Landschaft zu sehen sind.
Die meisten Sportstätten sollten nach 2004 schnell privatisiert werden, doch das Käuferinteresse war gering und die Wartung der Arenen verschlang Millionen. Schätzungen zur Folge kosteten die Spiele mehr als elf Milliarden Euro, ursprünglich sollten es nur 4,6 Milliarden sein. Es gibt immer wieder Stimmen, die der Meinung sind, dass die Olympischen Spiele Griechenland in den Ruin getrieben haben.
Unsere Olympia-Serie zeigt, dass die Austragung der Olympischen Spiele eine große Herausforderung bedeutet und die Städte langfristig verändert. Nicht immer können die Einheimischen von den Veränderungen profitieren und die neu entstandenen Sportstätten nachhaltig nutzen.